Rund 100 Personen waren der Einladung von Kirche und Ortsrat gefolgt, um den Volkstrauertag in Rhüden angemessen und würdig zu gestalten. Im Gottesdienst wirkten neben Organistin Claudia Schaare und Küster Wolf-Christian Rademacher der MGV von 1861 Groß Rhüden unter der Leitung von Friedjof Pallasdies und der Musikverein unter der Leitung von Mario Müller mit.
Ortsbürgermeister Frank Hencken erinnerte in seiner sehr engagierten Ansprache in der Kirche an die Opfer von Krieg und Gewalt. Gleichzeit ging er auch auf das Erstarken von Nationalismen ein, denen mit aller demokratischer Klarheit entgegenzutreten ist. Dies gelte auch für die Rechtspopulisten, deren Stimme mittlerweile unüberhörbar geworden ist. „Die Vergangenheit hat uns gelehrt, wie schnell es geht, die Demokratie für obsolet zu erklären und am Ende ganz abzuschaffen. Das dürfen wir nicht zulassen, dagegen müssen wir uns mit allen Mitteln wehren, wenn wir uns die Freiheit bewahren wollen. Gedenken spielt dabei eine wichtige Rolle, denn es schärft unseren Blick und unsere Sinne, es ist ein Warnruf, ein immer neuer Anstoß, uns der Vergangenheit zu stellen und sie lebendig zu halten. Das sind wir den Opfern schuldig“, so Frank Hencken abschließend.
Sehr angenehm war, dass wiederum die Jugendfeuerwehr und auch die Hauptkonfirmanden/Innen auch bei der anschließenden Kranzniederlegung am Ehrenmal dabei waren. Sie vertreten schließlich die Jugend, die in den nicht ganz einfachen Feiertag nach und nach hineinwachsen kann. Die Kollekte am Ausgang war wie in den vergangenen Jahren bestimmt für die Aufgaben der Kriegsgräber-Fürsorge.
[Text und Foto: Johannes Koch]