Zur vermutlich letzten Sitzung des Jahres trafen sich die Mitglieder des Ortsrates Rhüden kürzlich im Haus der Vereine. Im Vorfeld der Sitzung wurde zunächst, im Rahmen einer Ortsbesichtigung, der Bereich Wilhelm-Busch-Straße/ Bei der großen Brücke in Augenschein genommen, um den geplanten Standort für die Hochwasserstele auf entsprechende Eignung zu begutachten. Hierbei wurde insbesondere die notwendige Höhenlange, die Sichtbarkeit, aber auch die Eigentumsverhältnisse betrachtet.

Nach der offiziellen Begrüßung und allen notwendigen Formalien, standen zunächst die für den Hochwasser geplagten Stadtteil entscheidende Mitteilungsvorlagen zum Thema Hochwasserschutz auf der Tagesordnung. In der von der Verwaltung vorgelegten Mitteilungsvorlage MV-010/2018, ging es um den aktuellen Bearbeitungsstand von Maßnahmen zum Hochwasserschutz. Die Ankündigung zu diesem Thema hatte ganz offensichtlich für großes Interesse in der Rhüdener Bevölkerung gesorgt und so konnte Ortsbürgermeister Frank Hencken neben den Ortratsmitgliedern erfreulicherweise auch eine Vielzahl interessierter Zuhörer begrüßen.

Zunächst ging es um die Erneuerung der Brücke in der Maschstraße. Die marode abflussbehindernde Brücke wurde bereits im Juli dieses Jahres abgerissen und soll nun durch eine neue Fußgänger- und Radfahrbrücke ersetzt werden (der „Beobachter“ berichtet bereits). Die Planungen hierzu laufen und sind eng mit dem Ausbau der Nette in der Ortslage abzustimmen, hieß es kurz und knapp in der vorliegenden Mitteilung. Im Weiteren ging es um den Abbruch des nördlichen Widerlager der ehemaligen Bahnbrücke. Die Ausführungen der Rückbauarbeiten kann erst durchgeführt werden, wenn die notwendige Genehmigung in Bezug auf einen Eingriff im FFH-Gebiet (Schutzgebiete vom Schutz von Pflanzen, Tieren und Lebensraumtypen) vorliegt. „Inzwischen wurde mitgeteilt, dass die entsprechende Genehmigung hierfür vorliegt und die Abbrucharbeiten bereits durchgeführt wurden“, so Hencken. Beide Maßnahmen wurden seinerzeit vom Ortsrat eingefordert und Anfang des Jahres vom Rat der Stadt Seesen als Maßnahmenpaket zum Hochwasserschutz beschlossen.

Aber auch die Maßnahmen zum innerörtlichen Ausbau der Nette, sowie dem Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens westlich von Bornhausen waren Bestandteil der Informationsvorlage. Mit einer unmittelbaren Umsetzung dieser Maßnahmen ist auf Grund der umfangreichen Beteiligungsverfahren im Rahmen der sogenannten Planfeststellungsverfahren nicht zurechnen, erklärte Ortsbürgermeister Frank Hencken den anwesenden Ratsmitgliedern und Zuhörern.

In Bezug auf den Ausbau der Nette in der Ortslage Rhüden, werden derzeit die notwendigen Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren erstellt. Die Fischbiologische Untersuchung, welche im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen ist, wurde inzwischen abgeschlossen. Zum geplanten Bau des Hochwasserrückhaltebeckens fand im Juni der in diesem Verfahren vorgesehene Erörterungstermin statt. Wie der Vorlage weiter zu entnehmen war, müssen auf Grund der Vielzahl bestehender Einwendungen die Planfeststellungsunterlagen teilweise überarbeiten werden, auf Grund dessen mit einer längeren Bearbeitungsdauer zu rechnen sei, hieß es weiter.

In der anschließenden Einwohnerfragestunde nutzen zahlreiche Zuhörer die Möglichkeit, konkrete Fragen zu dem doch komplexen Thema Hochwasserschutz zu stellen. Sogleich wurde aber auch der Unmut einiger Zuhörer in Bezug auf die Gewässerpflege der Nette, aber auch der zufließenden Bäche im Ort deutlich. Hier machte Ortsbürgermeister Frank Hencken klar, dass man insbesondere in den letzten Monaten ein verstärktes Augenmerk auf entsprechende Hinweise aus der Bevölkerung hinsichtlich vorhandener Abflusshindernisse gelegt habe.

Denn ihm bekannten Hinweisen wurde unverzüglich nachgegangen und seitens der zuständen Stellen zügig gehandelt. Einschränkend ergänzte Hencken: „Nicht alles was in der Natur augenscheinlich als ungepflegt erscheint, muss zwangsläufig auch einen messbaren negativen Einfluss auf das Abflussverhalten unserer Gewässer haben.“ Dennoch zeigte der Ortsbürgermeister teilweise Verständnis für so mache Kritik hinsichtlich notwendiger Unterhaltungsmaßnahmen und wünscht sich zukünftig eine stärkere Priorisierung der innerörtlichen Gewässerpflege durch die jeweils zuständigen Stellen.

Unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ wurde abschließend eine Vielzahl von weiteren Themen abgearbeitet. So ging es unter anderem auch um das Thema Schulwegsicherung. Zu diesem Thema hatte sich der Schulelternrat der Grundschule Rhüden mit konkreten Vorschlägen in Hinblick auf Verkehrsberuhigende Maßnahmen an den Ortsrat gewandt. Auf Grund von geltenden Verwaltungsvorschriften der StVO können zwar nicht alle vorgeschlagenen Maßnahmen in die Praxis umgesetzt werden, dennoch sprach sich der Ortsrat für zwei konkrete Maßnahmen aus. So sollen in dem Bereich der Ampelanlage an der Wilhelm-Busch-Straße Verkehrsteilnehmer in Form einer freiwilligen Selbstkontrolle durch eine entsprechende Geschwindigkeitstafel auf die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten von 50km/h sensibilisiert werden. Auch die Aktion „gelbe Füße“, die es insbesondere Schulanfängern erleichtern soll den vorgegebenen Schulweg sicher einzuhalten, wurde als durchaus sinnvoll und hilfreich erachtet.

Unter dem Motto „Abend der Begegnung“, möchte der Ortsrat am 25. Januar 2019 erstmalig alle Rhüdener Vereine und Verbände einladen. Ziel dieses kleinen „Neujahresempfangs“ sei es, den Menschen die sich in den Vereinen und Verbänden ehrenamtlich engagieren zu danken, sowie die Kommunikation zwischen den einzelnen Vereinsvorständen zu fördern.